Berufsorientierung an der Michael Ende-Schule
Das Konzept zur Berufswahlorientierung an der Michael Ende-Schule sieht eine Förderung im Sinne eines Übergangs von Schule in Arbeit, Ausbildung oder weitere Fördermaßnahmen bereits ab der Jahrgangsstufe 5 vor.
Für die 5. und 6. Klasse stehen in erster Linie das Kennen lernen der eigenen Interessen, Fähigkeiten, Stärken und Ziele sowie das exemplarische Kennen lernen von Berufsfeldern im Rahmen von gemeinsamen Betriebserkundungen im Vordergrund.
In der 7. und 8. Jahrgangsstufe werden die Struktur und die Anforderungen einzelner Berufsfelder theoretisch erarbeitet und zunehmend auf die eigenen Fähigkeiten und Interessen hin beurteilt und eingeordnet. Hierbei werden die Schülerinnen und Schüler in Gesprächen individuell von ihren Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern sowie dem/der StuBO beraten und begleitet - möglichst jede Schülerin und jeder Schüler mindestens einmal im Halbjahr. Die eigene Entwicklung und persönliche Zielvereinbarungen sowohl im schulischen als auch im beruflichen Bereich werden schriftlich festgehalten. Die Ergebnisse dieser Gespräche fließen in den individuellen Förderplan ein.
Ab dem 2. Schulhalbjahr in Klasse 8 wird die Arbeit zur Berufswahlvorbereitung intensiviert. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur für Arbeit Siegen sowie dem Integrationsfachdienst (IFD) werden die Schülerinnen und Schüler und auch Eltern beraten und betreut. In Absprache mit der Schule führt die Agentur für Arbeit sowie der Integrationsfachdienst im zweiten Halbjahr der 8. Jahrgangsstufe einen Informationsabend durch, bei dem Schüler und Eltern eingeladen sind.
In Klasse 9 führt die Arbeitsagentur Siegen die Eingangs-Einzelberatungsgespräche im Beisein der Eltern an unserer Schule durch.
Zunehmende Bedeutung erhält die Zusammenarbeit mit außerschulischen Kooperationspartnern: Der Nachmittagsunterricht für die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7-10 am Mittwoch wird genutzt, um in Zusammenarbeit mit dem Kreissportbund Olpe eine weitere Förderung im Bereich der Schlüsselkompetenzen anzubieten und die Berufsorientierung voranzutreiben.
Ein zentrales Element der Berufsorientierung sind die Betriebspraktika, die an unserer Schule in den Jahrgangsstufen 8, 9 und 10 stattfinden. Hierauf wird im Vorfeld intensiv hingearbeitet. Da unsere Schule um die Selbständigkeit unserer Schülerinnen und Schüler bemüht sind, sollen diese ihre Praktikumsbetriebe möglichst alleine suchen. Der Einzugsbereich der Michael Ende-Schule ist sehr groß ist und die Schülerinnen und Schüler bevorzugen eine wohnortnahe Praktikumsstelle, wodurch eine Praktikumskooperation mit einem schulortnahen Ausbildungsbetrieb darüber hinaus nur in Einzelfällen sinnvoll ist. Während des zwei- bzw. dreiwöchigen Schülerbetriebspraktikums werden die Schülerinnen und Schüler individuell durch ihre Klassenlehrerinnen/Klassenlehrer betreut. In der Regel sind zwei Besuche vorgesehen, die gemeinsam mit Frau David des Integrationsfachdienstes durchgeführt werden. In der Nachbearbeitung werden die Praktika hinsichtlich der Erwartungen und Berufswünsche reflektiert und bewertet. Die Schülerinnen und Schüler tauschen sich über die gesammelten Erfahrungen und jeweiligen Berufsanforderungen aus. Eine klassenübergreifende Ausstellung bietet auch den jüngeren Schülerinnen und Schülern bereits einen Einblick in die Anforderungen während des Schülerbetriebspraktikums.
Seit 2010 arbeitet die Michael Ende-Schule intensiv mit dem Integrationsfachdienst (IFD) zusammen. Vorher war eine Zusammenarbeit mit den Integrationsfachdiensten an den Wohnorten der Schülerinnen und Schüler jedoch auch schon in Einzelfällen möglich.
Das Pilotprojekt „STAR“ (Schule trifft Arbeitswelt – zur Integration schwerbehinderter Jugendlicher) für die Kreise Olpe und Siegen-Wittgenstein zielt auf ein landesweites Vorhaben des Ministeriums Arbeit, Integration und Soziales und der Landschaftsverbände Westfalen-Lippe (LWL) und Rheinland (LVR), (schwer)behinderten Jugendlichen den Einstieg in die Berufswelt zu ermöglichen. Konkret arbeitet Frau David zurzeit mit Schülerinnen und Schülern Eltern in Klasse 8, 9 und 10 in Kooperation mit deren Eltern und Klassenlehrern. Neben der zusätzlichen Betreuung vor und während des Schülerbetriebspraktikums, berät sie Schülerinnen und Schüler im Hinblick auf Ausbildungsmöglichkeiten. Hierzu bietet sie zwei regelmäßige Beratungsstunden an der Schule an.
Sämtliche Ergebnisse der Berufsorientierung werden in einem persönlichen Berufswahlpass zusammengetragen – ein Ordner, der sowohl der Orientierung als auch der Darstellung der eigenen Entwicklung auf dem Weg zum Beruf dient. Hierzu wird der offizielle Berufswahlpass aber auch der im Kreis Olpe entwickelte Berufswahlbegleiter genutzt.