Ein Haus voll Leben, ein Ort zum Sterben
Beeindruckender Besuch im Kinder- und Jugendhospiz
„Ein Leben ohne Zukunft - Mit diesem Wissen müssen unheilbar kranke Jugendliche und junge Erwachsene ihr Leben gestalten. Eine unheilbare Erkrankung macht die jungen Menschen in ihrem Alltag immer abhängiger von der Hilfe anderer. Gerade in ihrem Alter ist das eine enorme psychische Belastung!
Das Jugendhospiz Balthasar ist ab der Diagnose für die Jugendlichen da und hilft ihnen, trotz aller Einschränkungen ein Stück Normalität zu bewahren. Die Lebensqualität der Jugendlichen und jungen Erwachsenen aufrechtzuerhalten ist das wichtigste Ziel! 2009 eröffnete das Jugendhospiz Balthasar als erstes Hospiz für Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland“. (www.kinderhospiz-balthasar.de)
14 Schülerinnen und Schüler der Klasse 10a besuchten das Kinder- und Jugendhospiz in Olpe und informierten sich gemeinsam mit ihrer Lehrerin Frau Grebe-Quast über das Leben von lebensbedrohlich erkrankten Jugendlichen, die dort eine Zeit ihres Lebens verbringen. Frau Halbe, langjährige pädagogische Mitarbeiterin, berichtete aus ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz. Die Zehntklässler hatten auch viele Fragen mitgebracht, die in einem langen und intensiven Gespräch beantwortet wurden und z.T. Betroffenheit und große Nachdenklichkeit auslösten. Die wichtigste Frage war, wie Leben angesichts des nahenden Endes möglich ist.
Großen Eindruck hinterließ Frau Halbe mit ihren ernsten aber doch auch positiven Aussagen, dass das Hospiz zuallererst ein Ort voll Lebens ist, in dem es auch täglich Freude gibt und in dem täglich gelacht wird.
Zum Abschluss des Besuches bedankten sich alle Schülerinnen und Schüler bei Frau Halbe. Jeder überreichte ihr eine zuvor im Kunstunterricht angefertigte vergoldetet Gipsschale mit einem Teelicht. Verbunden mit dem Wunsch, den Bewohnern des Hospizes und den Mitarbeitern mit den Lichtern dunkele Momente ein wenig zu erhellen und Licht ins Leben zu bringen.
Der Besuch fand statt im Rahmen des Religionsunterrichtes, in dem sich die Schüler intensiv mit der Problematik der Sterbehilfe auseinandersetzten: „Sterbehilfe – Hilfe beim Sterben oder Hilfe zum Sterben?“ Die Erfahrungen aus dem Gespräch mit Frau Halbe flossen später in die persönliche Meinungsbildung ein und bereicherten den Unterricht sehr. Wie gut, dass es solche außerschulischen Lernorte gibt. Unser Dank gilt Frau Halbe, die uns diesen Besuch ermöglichte.
Fr. Grebe-Quast